Bierbrauen 2.0 – So brauen Brauereien heute

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„Hopfen und Malz – Gott erhalt´s“, so heißt es in einem bekannten Sprichwort, das an das Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 erinnert. Nach diesem Reinheitsgebot darf ein Bier nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe enthalten, mehr ist verboten. Dieses Gebot zur Reinheit des Bieres ist nach wie vor gültig, trotzdem haben sich die Zutaten für das Bier von heute geändert. Die Brauereien müssen sich etwas einfallen lassen, um im Wettbewerb zu bleiben, denn die Konkurrenz ist groß.

Traditionsbrauereien gehen neue Wege

Die bekannten Brauereien müssen umdenken, wenn sie in der heutigen Zeit bestehen wollen. Jedoch ist nicht jede der Traditionsbrauereien bereit, neue Wege zu gehen. Oft beginnt ein neuer Weg mit der Umstellung alter Gewohnheiten, beispielsweise mit der Nutzung einer modernen Brausoftware oder einer konsequenten Erneuerung bestehender Strukturen. Es müssen nicht unbedingt neue Biersorten sein, oftmals reicht es aus, den bekannten Sorten neuen Pep zu verleihen. Flexibilität zeichnet eine junge Brauerei aus, aber auch die Risikobereitschaft, etwas Neues auszuprobieren. Bier brauen und es dann verkaufen reicht in der heutigen Zeit leider nicht mehr aus, um erfolgreich im Wettbewerb zu bleiben. Neben der Logistik muss die Zusammenarbeit mit den Zulieferern stimmen, zudem ist Effektivität wichtig und die Brauereien müssen auch am Puls der Zeit bleiben. Es gilt, wichtige Prozesse zu optimieren, aber dabei den eigentlichen Fokus nicht aus den Augen zu verlieren, nämlich gutes Bier zu brauen!

Von Großbrauereien unterscheiden

Alleine in Deutschland gibt es mehr als 1000 Brauereien. Die meisten haben einen lokalen Bezug und versorgen nur ihre Heimatregion mit Bier. Die Zahl der richtig großen Brauereien, die mehr als 250.000 Hektoliter brauen, geht aber mehr und mehr zurück, übrig bleiben nur die ganz Großen, die auch international eine wichtige Rolle spielen. Die kleinen Brauereien, die vielfach eine sehr lange Tradition haben, wollen jedoch nicht so einfach aufgeben. Sie haben viele interessante Strategien entwickelt, um anders zu sein als die anderen Brauereien und sie wissen genau, was sie tun müssen, um sich abzugrenzen.

Identifikation mit der Brauerei & und dem Bier

Bei den großen Brauereien kennen die Menschen nur den Namen und den Geschmack des Bieres, mehr aber nicht. Die kleinen Brauereien setzen da auf Kundennähe, auf Transparenz und auf den Kontakt zum Verbraucher. Die gläserne Brauerei ist längst keine Seltenheit mehr, viele Brauereien bieten heute Führungen an und sie weihen die interessierten Verbraucher in die Kunst des Brauens ein. Nicht selten gehört zur Brauerei auch ein Restaurant oder ein Gasthof, wo die Gäste die neuen Biere probieren können.

Erfolgsgeschichte: Craft-Beer

Es sind vielfach Traditionsbrauereien, die große Erfolge mit sogenanntem Craft-Beer haben. Sie brauen immer noch nach dem Reinheitsgebot von 1516, aber sie verleihen dem heutigen Bier eine neue Dynamik. Selbst kleine Betriebe haben zehn und mehr Sorten im Angebot und die Biere kommen nicht nur bei jungen Leuten sehr gut an. Die jungen Brauer gehen neue Wege, sie verlängern zum Beispiel den Reifeprozess im Holzfass auf sechs Wochen, während es früher nur zwei Wochen waren. Sie wollen weg vom Industriebier und sie machen ihre Biere ein halbes Jahr haltbar. Die Biere sind weder gefiltert noch pasteurisiert, sie haben einen ganz eigenen Geschmack und der kommt bei den Kunden an.

„Grüne“ Biere: hochmodern & umweltfreundlich

Neben neuen Biersorten setzen immer mehr Brauereien auf eine umweltfreundliche Herstellung. Traditionsbrauereien bauen ihre Produktion komplett um und gestalten ihr Image neu. So entstehen hochmoderne Betriebe, bei denen die bekannten Sorten wie Pilsener und Export nicht zu kurz kommen, aber auch neue Sorten ihren Platz finden. Hier sind meist diverse Craftbiere zu finden, aber auch Bio-Biere haben einen Stammplatz unter den beliebten Bieren gefunden. Viele Biertrinker sind heute umweltbewusst und entscheiden sich ganz bewusst für das „grüne“ Bier.

 

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