Deutsch lernen – Deutsch Sprachkurse liegen voll im Trend

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In den 1990er Jahren hatte es den Anschein, als wäre die deutsche Sprache auf internationaler Ebene kein Thema mehr. Selbst im Osten von Europa, wo die Kinder Deutsch als Fremdsprache in der Schule gelernt haben, wurde Englisch modern, die globale Sprache, die man überall versteht. Jetzt hat es aber den Anschein, als wäre Deutsch wieder eine Sprache, die gerne gesprochen wird, denn überall auf der Welt besuchen junge Leute die Goethe-Institute und lernen fleißig deutsch, in der Hoffnung, später einmal in Deutschland einen guten Job zu bekommen.

Englisch – die Weltsprache

Heute wird praktisch jede Sprache von Anglizismen durchzogen und daran ist unter anderem auch das Internet schuld. In Deutschland würde man das gerne verhindern, aber das klappt nicht, denn auch in der Populärkultur ist Englisch die richtungsweisende Sprache. Englisch ist in zwei Großmächten die Muttersprache, nämlich in Großbritannien und den USA, und an beiden Nationen orientiert sich die Jugend der Welt. Die jungen Leute übernehmen nicht nur all die schönen Dinge, die aus Amerika und Großbritannien kommen, sie übernehmen auch gleich einen Teil der Sprache. Diese Entwicklung wurde von deutschen Sprachwissenschaftler mit großer Sorge gesehen, denn sie fürchteten den Niedergang der deutschen Sprache. Diese Sorge ist unbegründet, denn Deutsch lernen ist auch international wieder ein heißer Trend.

Deutschkurse sind zur Zeit gut belegt!

Alleine in Barcelona stieg die Zahl der Teilnehmer zwischen 2010 und 2012 an den dort angebotenen Deutschkursen um 50% an, in Madrid waren es sogar 60% und in Porto, der zweitgrößten Stadt in Portugal, stieg die Zahl um 66%. Auch in Lissabon wollen viele Deutsch lernen, denn dort gab es 33 % mehr Anmeldungen. Selbst in Chicago spricht man offenbar gerne Deutsch, denn das dortige Goethe-Institut verzeichnet einen Anstieg der Teilnehmerzahl um 17%. Im katalanischen Barcelona ist die Nachfrage nach Deutschkursen so groß, dass den ganzen Tag von 7:30 Uhr bis in den späten Abend hinein unterrichtet wird. Der Grund für den Hype ist die schlechte wirtschaftliche Lage in vielen südeuropäischen Ländern, dem die Teilnehmer an den Kursen entfliehen wollen. Sie hoffen, durch Deutschkurse schneller auf dem deutschen Arbeitsmarkt Zugang zu finden, denn aus ihrer Sicht ist Deutschland ein Land, in dem es wirtschaftlich gut läuft.

Die Bilder widersprechen sich

Auf der einen Seite eine riesengroße Nachfrage nach Deutschkursen, auf der anderen Seite wütende Menschen, die auf den Straßen protestieren und aus ihrer Deutschfeindlichkeit keinen Hehl machen. Wie passt das alles zusammen?

In Südeuropa fürchtet man sich vor der deutschen Hegemonie, also einer deutschen Vorherrschaft in Europa, aber gleichzeitig sehen vor allem die jungen Menschen in Deutschland eine Chance für sich. Wenn es um Beruf und Bildung geht, dann ist Deutschland sehr attraktiv und während man früher nur den Nutzen sah, macht es heute Spaß, die deutsche Sprache zu lernen und in Deutschland zu leben. Dazu kommt, dass Berlin sich als Hauptstadt der europäischen Jugend entwickelt hat. Diejenigen, die heute in Madrid, in Lissabon und auch in Athen noch wütend auf die Straße gehen, wollen am liebsten schon morgen eine Wohnung in Kreuzberg oder am Prenzlauer Berg beziehen.

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