„Grüne Banken“: Lässt sich Geld nachhaltig anlegen?

Grüne Banken

Der Ruf der Banken ist derzeit stark geschädigt. Unüberschaubare Spekulationen, Schulden und schlecht beratende Kunden schrecken Anleger und Verbraucher ab. Daneben sorgen Nachrichten über ethisch verwerfliche Investitionen der Banken, beispielsweise in Rohstoffe oder Waffen, für schlechte Stimmung beim Kunden.

Doch welche Alternativen hat man, wenn man sein Geld nicht bei den herkömmlichen Bankenriesen anlegen möchte, um ihre Finanzgeschäfte und ihren Profit zu unterstützen?

Geldgeschäfte mit gutem Gewissen

Ein Trend, der sich immer größerer Beliebtheit freut, sind „Grüne Banken“. Darunter versteht man Finanzinstitute, die sozial-ökologisch handeln. Konkret bedeutet das, dass die Finanzinstitute ethische Bankgeschäfte durchführen, die niemanden ausbeuten, die Umwelt zerstören oder Kriegsaktionen fördern. Eine EthikBank legt das Geld nicht nur nach dem Prinzip des Profits an, sondern schaut hinter die Kulissen, ob die Anlage ethisch und sozial-ökologisch vertretbar ist.

Ein Lichtturm-Finanzinstitut: Die EthikBank

Als ein Beispiel, was es heißt, ethische Bankgeschäfte zu tätigen, sei die EthikBank zu nennen. Sie strich das Unternehmen Henkel von ihrer Liste der DAX-Unternehmen für Investitionsgeschäfte, obwohl der Konzern als einziges Unternehmen die ökonomischen Investitionskriterien für eine Anlage in Wertpapiere mit sich bringt. Dennoch arbeitet das Finanzinstitut nicht mit Henkel zusammen, da der internationale Konzern mit Sitz in Düsseldorf Tierversuche durchführt und im Geschäft mit Militärwaffen verwickelt ist. Weitere Kriterien, auf die die EthikBank bei Wertpapieranlagen achtet, sind Spekulationsgeschäfte und Parteispenden.

Ethische Banken sind verbraucherfreundlich

„Grüne Banken“ gibt es schon seit Jahren auf dem Markt, und nicht nur ihre soziale Einstellung sondern auch ihre Wachstumsraten sprechen für sie. Allerdings fallen sie weniger auf, denn sie haben keine bunten Firmenlogos, geben wenig Geld für Werbung aus und besitzen auch keine prunkvollen Geschäftssitze und Filialen, da es sich in der Regel um Direktbanken handelt. Zu den Ethikbanken gehören unter anderem die Triodos Bank aus den Niederlanden mit Sitz in Deutschland, die Ethikbank, die Nürnberger Umweltbank oder die GLS Gemeinschaftsbank.

Da der Verbraucher Geldinstitute benötigt, die zu seinem Lebensalltag passen, bieten die GLS Gemeinschaftsbank, die Ethikbank sowie Triodos mittlerweile auch Girokonten an. Die Kontogebühren liegen im Durchschnitt der Kosten, die herkömmliche Banken beziehen. Auch wenn die „Grünen Banken“ weniger Filialen besitzen, sind sie an einigen Standorten erreichbar. Zudem bieten sie, wie eine herkömmliche Bank auch, kostenlose Bargeldabhebungen an Automaten an.

„Grüne Banken“ sind einen Vergleich wert

In Bezug auf die Geldanlage lohnt es sich, die Angebote für Tagesgeld und Festanlagen der unterschiedlichen Banken mit den Angeboten der „Grünen Banken“ zu vergleichen. Diese können zwar nicht immer mit dem Angebot anderer Direktbanken ohne ein Filialnetz mithalten, bieten aber nicht schlechtere Konditionen an als andere, große Filialbanken. Zudem geht es bei der Anlage bei Ethikbanken vielmehr darum, dass sich das Geld vermehrt und der Verbraucher zusätzlich ein gutes Gewissen dabei hat. Daneben gibt es bezüglich der Sicherheit der Geldanlagen keinen Grund zur Sorge. Die „Grünen Banken“ arbeiten wie andere Banken auch mit Sicherungsfonds und Einlagenschutz. Ein weiterer Grund, der für die Finanzinstitute spricht, die ethische Bankgeschäfte betreiben.

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