Ölbrache in der Krise und Ölpreis auf Rekordtief

Ölbrache in der Krise und Ölpreis auf Rekordtief 1

Derzeit erlebt die Ölbranche eine tiefe Krise. Der Ölpreis ist mit circa 0,16 Euro so niedrig wie nie zuvor. Allerdings sehen Experten diese Preisentwicklung nur als vorübergehend an. Wie die Vergangenheit beweist, stieg der Preis für einen Barrel Öl nach Tiefpunkten immer wieder rapide an.

Gute Beispiele waren die Krisenjahre 1998 sowie 2008. 1998 fiel der Preis pro Barrel über die Hälfte. Danach kam der rapide Anstieg:

Zwischen 1998 und 2000 stieg der Barrelpreis wieder auf das Dreieinhalbfache. Das bedeutete eine Zunahme von 244 Prozent! 2008 fiel der Ölpreis sogar um 79 Prozent und legte dann in den darauffolgenden drei Jahren 274 Prozent zu.

 

Sollte man jetzt Geld in Öl investieren?

Natürlich stellt sich bei solchen Preisentwicklungen in der Vergangenheit für die derzeitige Krise die Frage: Sollte man Geld in Öl investieren?

Experten können keine 100 prozentigen Aussagen über die Preisentwicklung treffen. Jedoch gehen sie davon aus, dass der Preis pro Barrel langfristig steigen wird, was sich statistisch sogar belegen lässt.

Dennoch sollte man sich keine großen Hoffnungen auf schnelles Geld machen. Es befindet sich derzeit sehr viel Öl auf dem Markt, was für den Preisfall sorgte. Zudem gibt es einen großen, neuen Player auf dem Ölbankett: Iran steigt als zusätzlicher Ölförder in den Markt ein. Das wird dafür sorgen, dass die Menge an verfügbarem Öl wiederum ansteigt und gleichzeitig der Preis pro Barrel weiter fallen könnte.

Nahe Zukunft ohne schwarzes Gold?

Eine Gesellschaft, welche ohne Öl auskommt, wird es laut Christoph Bruns – Fondsmanager von Loys – nicht geben.

Öl spielt vor allem in der Mobilität eine große und wichtige Rolle. Auch wenn alternative Energie auf dem Automarkt immer beliebter werden, werden diese das Benzin-Auto in der kürze der Zeit nicht vollkommen ersetzen können. Daneben sind es nicht nur Autos, die Öl für den Antrieb benötigen. Für ihn wird die Nachfrage nach Öl auf jeden Fall bleiben und sogar ansteigen.

Ölaktien auf dem Tiefpunkt

Schaut man sich die Aktien der großen Ölförderer wie Shell oder Repsol an, stehen deren Kurse bis zu 40 Prozent tiefer auf dem Index als vor 12 Monaten. Wenn der Ölpreis ansteigen sollte, werden auch die Kurse der Öl-Konzernaktien ansteigen. Der Einkauf der Aktien in Zeiten der Krise könnte eine gute Strategie darstellen, vor allem mit dem Wissen, dass die vorangegangenen Krisen nie von langer Dauer waren und ihnen immer ein Anstieg des Ölpreises folgte.

Außerdem handelt es sich bei den Unternehmen der Ölbranche um solide und stabile Dividendenzahler, was für erfahrene Anleger ein weiterer Grund für den Kauf von Ölaktien ist.

Welche Strategie verfolgt Fondsmanager Bruns in der Krise?

Bruns setzt bei dem Portifolio des Vermögensverwalters Loys aus Oldenburg auf Ölaktien. Sie machen immerhin satte 15% im Gesamtportifolio aus. Er sieht in dem Kursfall eine absolute Chance, Ölaktien so billig wie nie zu erwerben.

Dennoch achtet er darauf, von welchem Ölkonzern die Aktien kommen. Beliebt sind bei ihm die großen, schwarzen Riesen wie Shell oder Chevron, denn sie stehen für Unternehmen mit Zukunft.

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